Acrylfarben: Künstlerqualität vs. Studienqualität

Acrylfarben: Künstlerqualität vs. Studienqualität

Obwohl Acrylfarben mittlerweile seit einigen Jahrzehnten auf dem Markt sind und während dieser Zeit auch eine enorme Verbreitung und Akzeptanz gefunden haben gehören sie immer noch zu den sehr jungen Entwicklungen auf dem Gebiet der Materialien für die Malerei.

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Wenn man sich dann auch noch die Qualitätsunterschiede der heute gängigen Acrylfarben im Vergleich zu denen der ersten Generation anschaut dann kann man nur den Hut vor den Chemikern, Entwicklern und Produzenten dieser Materialien ziehen.

Aber gibt es heute noch zwischen den zahlreichen Herstellern von Acrylfarben große Unterschiede in Qualität, Brillanz, Haltbarkeit und anderen für den Künstler und Anwender relevanten Parametern? Natürlich gibt es diese Unterschiede. Es ist wie bei jedem anderen käuflichen Produkt. Auch wenn die Grundprinzipien und die verwendeten Grundstoffe in der Produktion sehr ähnlich sind so machen es hier auch die feinen, aber oftmals entscheidenden Details aus.

Dazu kommt auch noch der Aspekt, dass im Prinzip jeder Anbieter von Acrylfarben schon selbst unterschiedliche Qualitätskategorien festlegt und innerhalb dieser dann die Farben in verschiedenen Preissegmenten verkauft.

Die beiden gebräuchlichsten Segmente in der Unterscheidung sehr hochwertiger gegenüber preiswerter Ware sind Künstleracrylfarben und Studienacrylfarben. Diese beiden Varianten haben bei vielen Herstellern dann entsprechend markante und einprägsame Markennamen, die dann in der Regel auch in der Kommunikation zwischen den Anwendern verwendet werden. Mit dem Begriff Künstlerqualität verbindet man dann in der Regel die höchste Qualitätsstufe, während die Studienqualitäten dann eher zu den preiswerteren, aber immer noch guten Farben gehören. Innerhalb der großen und renommierten Herstellern von Farben findet man heute wahrscheinlich auch kaum noch solch große Unterschiede, als dass zum Beispiel die Reihe an Studienacrylfarben eines Lieferanten mit einer Künstlerqualität eines anderen Produzenten vergleichbar wäre.

Was macht aber den Unterschied zwischen diesen beiden Farbsortimenten aus?
Der Hauptunterschied dürfte im Pigmentanteil gegenüber den sogenannten Füllstoffen liegen. Künstlerfarben haben im Prinzip immer einen sehr hohen Anteil der entsprechend verwendeten Pigmente. Ein hoher Anteil an hochwertigen Pigmenten heißt im Prinzip nichts anderes, als dass man in der Tube deutlich mehr echte Farbe hat, als in einem Behälter gleichen Volumens mit Studienqualität. Der Unterschied wird durch Füllstoffe erzeugt, die zwar durchaus auch einen geringen funktionalen Wert haben können, aber für die Anwendung selbst meist eine völlig untergeordnete Rolle spielen.

Neben dem Anteil der Pigmente und der hohen Qualität der verwendeten Rohstoffe werden Künstlerfarben meist in der Produktion deutlich besseren Kontrollmechanismen unterworfen, was zu einer besseren und reproduzierbaren Qualität führt. Wenn man die gleiche Farbe des identischen Produkts nach einiger Zeit wieder kauft, dann sollte der Unterschied zu den vorher erworbenen Farben nicht spürbar sein. Dies ist bei Studienacrylfarben von Low-Cost-Anbietern nicht unbedingt der Fall.

Der Vollständigkeit wegen sollte man noch erwähnen, dass Farben der Künstlerqualität in der Regel auch in besseren Verpackungen geliefert werden und mit soliden Produktdaten und Kennzeichnungen versehen sind.

Und für wen lohnen die teuren Künstleracrylfarben?
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Im Prinzip lohnt sich die hohe Qualität für jeden ernsthaften Künstler, egal ob er mit seinen Werken Geld verdienen muss oder sich in die wachsenden Reihen sehr ambitionierter Hobbymaler einreiht. Guten Handbarkeit und lange Haltbarkeit der Künstlerfarben belohnen den Maler.

Übrigens, die erwähnten Unterschiede und Kategorien gelten nicht nur für Acrylfarben. Diese Begriffe werden in der Regel auch für Aquarellfarben oder Ölfarben verwendet.

 

Foto: ©iStock.com / rjmiz