Wer ein Freund der italienischen Sprache ist, der weiß, dass das Wort Pastell wahrlich mit der Pasta verwandt ist. Der Bezug geht allerdings nicht dahin, dass die Pastellkreiden direkt etwas mit den leckereren Nudeln zu tun haben. Vielmehr geht es in der Verwandtschaft der Wortstämme in die Richtung einer  „teigartigen Masse“. Pastellkreiden sind im Prinzip dicke Stifte, die aus Pigmenten bestehen, welche mit einem relativ geringen Anteil von wasserlöslichem Bindemittel versehen sind.

Genau diese geringe Menge an Bindemitteln schafft ein wunderbares weiches und samtiges Utensil zum Malen und Zeichnen, das sogar bereits Leonardo da Vinci in seiner Zeit herstellte und verwendete. Allerdings konnte er damals nur auf eine sehr geringe Auswahl an Farben und Pigmenten in den Tönen Schwarz, Rot und Weiß zurückgreifen.

Den heutigen Künstlern steht ein sehr breites Farbspektrum an Pastellkreiden zur Verfügung und so ist schon seit vielen Jahrzehnten die Pastellmalerei, oder auch durchaus als Pastellzeichnung gebräuchlich, ein eigenes Genre der Malerei und Kunst geworden.

Anzeige

Im Gegensatz zu anderen Malmaterialien wie Aquarellfarben oder Ölfarben lassen sich die Pastellkreiden im praktischen Einsatz allerdings nicht mischen. Dadurch kommt man um den Kauf einer recht hohen Anzahl von Pastellkreiden nicht umhin, wenn man die Pastellmalerei ernsthaft betreiben möchte. Eine Sortimentsmenge von etwa 80 verschiedenen Farbtönen sollte man schon besitzen.

Neben den weichen Pastellkreiden gibt es noch die harten Kreiden, die einen deutlich höheren Anteil an Bindemittel besitzen. Sie sind deutlich fester. Außerdem haben diese Kreiden eine bessere Haftung auf dem Malgrund, auch wenn sie beim Zeichnen und Malen weniger Pigmente auf das Papier bringen. Sie sind daher auch besonders zum Zeichnen oder zur Erstellung von Schraffuren geeignet.

Man kann die harten und weichen Pastellkreiden in der Regel daran unterscheiden, dass die harten Kreiden einen quadratischen Querschnitt haben während die Weichen rund sind.

Ein Grund für die zunehmende Beliebtheit der Pastellmalerei bzw. dem Zeichnen mit den Pastellkreiden ist die schnelle und unkomplizierte Handhabung dieser Mal- und Zeichengeräte. Man braucht keine großartige Vorbereitung, die Malwerkzeuge sind sofort einsetzbar und die Ergebnisse sind ohne Trocknungszeit schnell sichtbar und vorzeigbar.

Pastellzeichnungen und Malereien haben eine typische samtige und wie gepuderte wirkende Oberfläche, so als wären die brillanten Pigmente direkt auf den Untergrund gestreut. Und genau dies macht auch den Reiz der Pastellmalerei aus.

Allerdings muss man in Kauf nehmen, dass sowohl die Zeichnungen und Malereien sehr empfindlich gegen Umwelteinflüsse und Abrieb sind und auch die Kreiden selbst sehr leicht brechen oder bei Feuchtigkeit an Qualität verlieren können.

Die vorsichtige Behandlung des Kunstwerkes mit einem Fixativ schützt die Ergebnisse, kann aber durchaus durch einen ungewünschten Glanz auch den Eindruck des Bildes verändern.

Die Pastellkreiden sollten möglichst in der geschützten Originalbox aufbewahrt werden und nach der Verwendung trocken gereinigt und getrocknet werden.

 
Anzeige



Anzeige